Jubiläen wichtig für den Frieden

155 Jahre Soldaten,-Reservisten- und Kriegerkameradschaft Tiefenbach und 100 Jahre Kriegerdenkmal in Tiefenbach feierte diese SRuKK mit einem Gedenkgottesdienst. Pfarrer Albert Hölzl gratulierte dazu in der Pfarrkirche St. Vitus in seinen einleitenden Worten und nannte Denkmal und die SRuKK als wichtige Mahnmale, welche die Erinnerung an Kriege, Terror und Vertreibung wachhalten. Die beiden Lesungen und das Evangelium griffen jeweils sehr passend das Thema Frieden auf. In seiner Predigt fragte Hölzl provokant, ob wir heute noch dieses Denkmal, an dem viele gedankenlos vorbeigehen und fahren, brauchen? Genauso gibt es Stimmen in der Bevölkerung, die sehen in der Soldaten- und Kriegerkameradschaft einen antiquierten und überflüssigen Verein. Dazu zitierte der Geistliche den ehemaligen tschechischen Präsidenten Vaclav Havel: „Wenn eine Nation ihr Gedächtnis verliert, ist es verloren!“ Es gilt also die Erinnerung an die beiden Weltkriege zu bewahren und dieser Auftrag ist aktueller denn je, stellte Hölzl fest. Der Ukrainekrieg auf dem Kontinent Europa, in dem wir leben, darf uns nicht gleichgültig sein. Die Aufgabe der SRuKK ist es, die Erinnerung wachzuhalten und an alle Gefallenen und Vermissten zu erinnern. Hell und klar ließ nun Claudia Babl ihre Stimme zum bekannten Lied: „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ erklingen. Begleitet von Organist Stefan Ditz. Nach dem Gottesdienst bat Pfarrer Hölzl um Aufmerksamkeit für die Ansprache von Bürgermeister Ludwig Prögler und um Teilnahme der anschließenden Feier beim Kriegerdenkmal.

Prögler stellte fest, dass viele Bürger gedankenlos an dem Mahnmal vorbeigehen und erinnerte an die Einweihung im Jahre 1923. Zahlreiche Gäste und 41 Vereine nahmen damals teil und die Archivare Altbürgermeister Johann Müller und Bruno Servi fanden in den Unterlagen den Hinweis, dass an diesem Tag sogar Tanzverbot ausgesprochen worden war. Ein herzliches Vergelts Gott richtete Prögler an den Jubelverein, die SRuKK Tiefenbach, dass sie die Erinnerung an die beiden Weltkriege wachhalte. Dass dies heute umso wichtiger sei, belegt der fragile Friede in Europa, wo unweit entfernt Soldaten und Zivilisten täglich Opfer des Ukrainekrieges werden. Den Frieden bei uns zu bewahren heißt auch, nicht vorbeigehen an diesem eindringlichen Mahnmal, sondern stehen zu bleiben und innezuhalten. Die nachdenklichen Gedanken wurden untermauert vom eindringlichen Lied „Selig seid ihr!“ Dem Jubelverein folgten Bürgermeister Prögler und der Vorsitzende Franz Hoffmann mit einer Gedenkschale der SRuKK Tiefenbach. Nach dessen Niederlegung beteten alle gemeinsam mit Pfarrer Hölzl ein Vater unser, bevor die Blaskapelle Treffelstein den „Alten Kameraden“ anstimmte. Drei mächtige Böllerschüsse folgten, bevor die Hymnen von Deutschland und Bayern den Schluss bildeten. Im Gasthaus Bronold in Irlach begrüßte Franz Hoffmann den Ehrenkreisvorsitzenden der BSB, Ernst Spichtinger, und den Kreisvorsitzenden Stefan Rötzer. Er dankte allen Anwesenden für die Teilnahme am Jubiläum und besonders Pfarrer Hölzl für den würdigen Gottesdienst, ebenso Bürgermeister Prögler für die eindringlichen Worte bei seiner Ansprache.