„Bäff“ in der Schule

So eine Schulstunde gibt es nicht alle Tage, wohl nicht mal alle Jahre. Der Hochzeitslader „Bäff“ persönlich kommt in die Grundschule Tiefenbach und möchte den Schülern der 4. Klasse das „Gstanzl-Singen“ näherbringen. Dass dieses zum Bayerischen Kulturerbe gehört, weiß der begnadete Gstanzl-Sänger und dieses möchte er der Nachwelt erhalten. Immer weniger Buam und Moidln befassen sich mit diesem Thema. Dies hört Piendl auch hier in Tiefenbach, denn die Hobbys sind Fußball, Radfahren oder noch besser Bulldog fahren und bei den Mädchen vielleicht mal ein Instrument spielen oder tanzen. Piendl macht gleich Nägel mit Köpfen und bietet sich sozusagen als Gstanzl-Botschafter beim Schulamt in Cham an, und die Resonanz blieb nicht aus. Auf Anhieb kamen 14 Anfragen, die erste aus Tiefenbach. Schulleiterin Bernadette Unverzart kannte den unvergleichlichen „Bäff“ natürlich und engagierte dieses Naturtalent. Dabei kommt der Künstler sogar kostenlos ins Haus.

Nicht nur „learning by doing“ hieß es dann für die Buben und Mädchen, sondern die Kinder erfuhren auch, wie sich die Gstanzl reimen sollen und welche Melodien dazu geeignet sind. Zusammen ergab die Schulstunde „Gstanzl“ einen wunderbaren Reim auf „Daiffabach“, wie es bayerisch klingt. Die Uraufführung darf beim Schulabschluss gestaunt werden. Große Augen und Ohren machten die Kinder, als „Bäff“ seiner Spontanität freien Lauf ließ und mit zugerufenen Begriffen seine Reime zum Besten gab. Dazu braucht es sicher jahrelanges Training, aber jetzt ist vielleicht ein Anfang gemacht. Denn Piendl selbst meinte: Vielleicht kann ich dem einen oder anderen einen „Gstanzl-Floh“ ins Ohr setzten und es entsteht wieder eine Gstanzl-Kultur im Tiefenbacher Raum.