Wegen Corona-Pandemie wurde Volkstrauertag auf andere Weise begangen
Ort
Tiefenbach
Veranstalter
Gemeinde Tiefenbach
Termine
Sa, 31.10.2020
Die Corona-Krise hat dieses Jahr vieles nicht zugelassen. Auch die Feierlichkeit mit Vereinsabordnungen, Ehrensalut und Blasmusik, die sonst am Volkstrauertag am Kriegerdenkmal stattfindet, fiel der Pandemie zum Opfer.
Trotzdem hat die Gemeinde Tiefenbach den Tag der Trauer und der Besinnung begangen. In Ehrfurcht vor den Toten der beiden Weltkriege und der Opfer von Gewaltherrschaft auf der ganzen Welt haben Bürgermeister Ludwig Prögler, Pfarrer Albert Hölzl und der Vorsitzende der Soldaten- und Kriegerkameradschaft Tiefenbach, Franz Hoffmann, am Mahnmal in Tiefenbach als Zeichen des Gedenkens einen Kranz niedergelegt.
Zuvor hatte in der Pfarrkirche Treffelstein ein Gottesdienst stattgefunden. Vor dem Altar waren Birkenkreuze aufgestellt. Pfarrer Albert Hölzl erinnerte in seiner Predigt daran, dass am dritten Sonntag im November der Volkstrauertag zum Gedenken der Opfer der beiden Weltkriege, des Terrors und der Gewalt begangen wird. „Die Menschen unserer Zeit tun sich immer schwerer mit dem Volkstrauertag“, sagte er. Die Teilnahme an den Gedenkfeiern schwinde immer mehr. Zu weit weg seien die beiden Weltkriege schon.
Trotzdem sei es wichtig, daran festzuhalten – als unvermeidliche Mahnung. Solches Unheil und Leid dürften sich nicht wiederholen. Dafür müssen alle Sorge tragen, appellierte Hölzl. Die Namen an den Kriegerdenkmalen stehen für schreckliche Verbrechen. Unser Auftrag ist es, sich für Frieden und Gerechtigkeit auf der Welt einzusetzen. In Fürbitten, bei denen der Geistliche Weihrauch in eine Schale rieseln ließ, gedachte man der gefallenen und vermissten Soldaten.
Bürgermeister Ludwig Prögler betonte, dass es angebracht sei, sich die Geschichte des Volkstrauertages ins Gedächtnis zu rufen. Er sollte nicht nur an das Leid der beiden Kriege erinnern, sondern auch Mahnung sein, so etwas nie wieder geschehen zu lassen. Der Zweite Weltkrieg forderte über 60 Millionen Menschenleben und war ein Krieg mit beispiellosen Verbrechen. „Dieses damals angerichtete unfassbare Leid verpflichtet uns immer wieder, uns mit der Geschichte auseinanderzusetzen und an sie zu erinnern“, sagte Prögler. Zwar stellten immer mehr die Notwendigkeit des Erinnerns in Frage. Doch das Erinnern an Weltkrieg und Holocaust, Flucht und Vertreibung, an deutsche und europäische Diktaturen sei Teil unseres kollektiv geteilten Wissens. „Umso mehr dürfen wir uns über 75 Jahre Frieden in Europa freuen.“ Die freiheitliche demokratische Grundordnung gibt es seit 70 Jahren. „Sie ist das tragende Fundament unserer Gesellschaft.“ Und so liege es an uns, sich immer wieder für soziale Gerechtigkeit und den gesellschaftlichen Zusammenhalt einzusetzen. Sich für Integration starkzumachen.
Denn eins habe die Geschichte bewiesen: Selbst wenn sich die Vergangenheit nicht wiederholt, dann doch menschliche Verhaltensweisen. Dass die Erinnerung an das Leid des Krieges nicht in Rache münde, sondern immer mehr Menschen und Nationen den Ausweg in einem friedlichen Zusammenleben der Völker suchen lässt, darauf sei die ganze Hoffnung gesetzt. Am Kriegerdenkmal in Tiefenbach legte Bürgermeister Ludwig Prögler mit Pfarrer Albert Hölzl und dem Vorsitzenden der Soldaten- und Reservistenkameradschaft, Franz Hoffmann, einen Kranz nieder.
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