Diesjähriges Theaterstück „Außer Spesen nichts gewesen“ ganz nach dem Geschmack der Besucher
Ort
Tiefenbach
Veranstalter
Theatergruppe Tiefenbach
Termine
Fr, 08.11.2019
Das war eine ganz heiße
Nummer! Im Spaßettl ging’s am Wochenende richtig zur Sache. Denn das Stück, das
die Tiefenbacher Theatergruppe heuer auf die Bühne bringt, hat’s in sich. Und
obwohl es darin jede Menge nackter Haut zu sehen gibt, heißt’s am Ende: „Außer
Spesen nichts gewesen“.
Und das ist auch der Titel des Dreiakters aus der Feder von Bernd Gombold, den
die Theatergruppe Tiefenbach heuer aufführt. Die Premiere am Freitagabend ist
schon mal gelungen: Die zehn Darsteller bescherten den Besuchern kurzweilige
Unterhaltung. Die Zuschauer lachten Tränen und amüsierten sich prächtig.
Bevor sich der Vorhang zur ersten Vorstellung hob, unterhielt die Dachbod’nmusi
die Zuschauer und sorgte für einen stimmungsvollen Auftakt des Theaterabends.
Und der wurde richtig heiß. Das hatte Theater-Chef Ludwig Prögler bereits in
seiner Begrüßung angekündet. Und er hat nicht zu viel versprochen, auch wenn
der Titel des Stücks erst einmal recht harmlos klingt.
„Außer Spesen nichts gewesen“ ist quasi Tiefenbachs Antwort auf den derzeit
angelaufenen Kino-Klassiker „Eine ganz heiße Nummer 2.0“. In dem Dreiakter wird
wieder einmal deutlich, dass Alter vor Torheit nicht schützt und amouröse
Abenteuer sehr schweißtreibend sein können. Jedenfalls ging es in dem auf der
Bühne aufgebauten Wohnzimmer der Familie Müller drunter und drüber. Dort
spielten sich in den folgenden zweieinhalb Stunden teils leidenschaftliche
Szenen ab.
Davon war aber zunächst nichts zu merken. Familie Müller ist im Reisestress.
Mutter Elisabeth (Anita Rohrmüller) fährt zur Kur. Tochter Sabrina (Chrissi
Wachter) will mit ihrem neuen Freund zu einer Rucksacktour nach Tibet
aufbrechen und Opa Gustav (Ludwig Pregler) muss an einer Seniorenwallfahrt nach
Rom teilnehmen.
Vater Gottfried (Axel Gräfe) packt die Tasche für eine berufliche Fortbildung.
Und dabei klingelt es ständig an der Tür. Martin, der Paketbote (Martin Voith),
bringt andauernd Pakete mit kompromittierendem Inhalt. Wer die wohl bestellt
hat? Vater Gottfried oder doch Opa Gustav? Denn beide setzen alles daran, dass
alle Familienmitglieder wie geplant verreisen.
Das hat auch seinen Grund. Gottfrieds Fortbildung war nur erfunden. Er will
sich in der „sturmfreien Zeit“ mit der heißen Natascha (Ramona Pregler), „dem
russischen Wunder von der Wolga“, vergnügen. Doch damit ist er nicht allein.
Auch Opa Gustav und sein Freund Max (Markus Klier) haben die Rom-Wallfahrt
kurzerhand sausen lassen, weil sie viel lieber den „Gipfel der Lust“ erklimmen
wollen. Wäre da nur nicht die aufdringliche Nachbarin Henneliese (Ingrid
Fersch), die die amourösen Pläne der drei Männer durchkreuzt. Und auch der
Besuch von Gottfrieds Schwiegermutter Frida (Christa Bucher) kommt den
liebestollen Herren, die mittlerweile ins knappe Latexkostüm geschlüpft sind,
alles andere als gelegen. Doch Gustav und Max wissen sich zu helfen.
Damit ihre Absichten nicht auffliegen, muss nicht nur Paketbote Martin
herhalten. Bis der weiß, wie’s ihm geschieht, findet er sich mit Handschellen
und heruntergelassener Hose an der Strip-Stange wieder. Und kassiert dafür auch
noch eine Watsch’n nach der anderen. Und auch Frida ist plötzlich Teil des
Verwirrspiels, haben ihr doch Max und Gustav eine extra große Portion „Torrero,
der Duft der Sie zum Wahnsinn bringt“ unter die Nase gesprüht. Just als es im
Wohnzimmer der Müllers so richtig heiß her geht, kommt Mutter Elisabeth nach
Hause. Sie hat ihre Kur nicht angetreten und will sich daheim vom charmanten,
wenn auch zwielichtigen Heiler Yogi (Jonas Betz) behandeln lassen. Doch das
sollen die anderen nicht wissen. Als dann auch noch Tochter Chrissi vorzeitig
von ihrem Himalaya-Trip zurückkehrt, ist das Chaos perfekt. Ob Opa Gustav die
Leistungen der rassigen Russin bei der Pflegekasse abrechnen kann und ob der
Haussegen bei den Müllers am Ende wieder gerade hängt, wird aber hier nicht
verraten. Nur so viel: Es geht am Ende noch mal heiß her.
Die Akteure auf der Bühne durften sich ebenso über langanhaltenden Applaus
freuen wie die „guten Geister“ hinter den Kulissen: Souffleuse Lydia Bücherl,
das Schminkteam Lissi Lintl und Chrissy Wachter sowie die Techniker Andreas
Babl und Christian Bock. Ihnen dankte Prögler, der mit Bernhard Königsberger
für die Regie verantwortlich zeichnete, ebenso wie Lilli Huber für den
Kartenvorverkauf.
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