„Ich bin dann mal weg“

Geschäftsleitender Beamter Willi Böhm geht in Ruhestand - Abschiedsfete

„Ich bin dann mal weg“

Ort
Tiefenbach

Veranstalter
Gemeinde Tiefenbach

Termine
Fr, 17.05.2019

Der erfahrene Lotse verlässt das Schiff: 34 Jahre lang hat Willi Böhm die Verwaltungsgemeinschaft (VG) Tiefenbach-Treffelstein als geschäftsleitender Beamter umsichtig durch nicht immer leichtes Fahrwasser gesteuert. Am vergangenen Freitag ging er von Bord. Nach exakt  416 Monaten sagte er: „Servus, ich bin dann mal weg.“ Was Böhm so salopp auf der Einladungskarte zu seiner „Abschiedsfete“ formuliert hatte, bedeutet für die Verwaltungsgemeinschaft einen gewaltigen Einschnitt. Eine Zäsur, die die Bürgermeister  Ludwig Prögler und Helmut Heumann bei der Feier im Gasthaus Laubmeier zum Anlass nahmen, um auf Böhms beruflichen Werdegang zurückzublicken.


Dieser begann am 1. September 1972. Und er endete am vergangenen Freitag, nach 47 Dienstjahren; 34 davon war Böhm geschäftsleitender Beamter bei der VG. Er hat „vier Bürgermeistern gedient“, fast sechs Gemeinderatsperioden miterlebt und an mehr als 900 Sitzungen teilgenommen. Diese Zeit gehöre nun der Vergangenheit an,  er werde sie aber nicht vergessen, sagte Böhm.   In diesen zurückliegenden 34 Jahren und acht Monaten sei in beiden Gemeinden „ausgezeichnete Aufbauarbeit“ geleistet worden. Sie hätten sich äußerst positiv entwickelt, eine Vielzahl zukunftsweisender Projekte, „an denen ich mitwirken durfte“, sei verwirklicht worden.


Der Rückblick auf sein Berufsleben erfülle ihn deshalb mit Dankbarkeit, sagte Böhm, der zu seiner „Abschiedsfete“     Kollegen, Gemeindemitarbeiter, Gemeinderäte  und  Bürgermeister – darunter auch die beiden Altbürgermeister Johann Müller (Tiefenbach) und Johann Wallner (Treffelstein) eingeladen hat. Böhm dankte ihnen für die stets vertrauensvolle und freundschaftliche Zusammenarbeit. „Wir waren eine super Mannschaft.“  Er habe immer versucht, für die Bürger da zu sein und ihre Anliegen bestmöglich zu erledigen.  „Es war eine schöne Zeit.“


Persönlichkeiten würden nicht durch schöne Reden geformt, sondern durch Arbeit und Leistung, zitierte Bürgermeister Prögler einen Ausspruch Albert Einsteins. Dieser treffe im Besonderen auf Willi Böhm zu,  eine echte Persönlichkeit, die   bleibende Spuren hinterlasse.


Der geschäftsleitende Beamte habe sich nie aus der Ruhe bringen lassen, habe auf alle Fragen eine Antwort gewusst. Sein großer Sachverstand und sein enormes Wissen hätten dazu beigetragen, dass Probleme schnell und unkompliziert – bisweilen auch unbürokratisch – gelöst werden konnten. Böhm habe die Anliegen der Bürger ernst genommen, er habe sich darum gekümmert und oft mehr getan, als es seine Pflicht gewesen wäre. Und er sei immer mit offenen Augen durch die Gemeinden gegangen, habe gesehen, wo was im Argen liege.


An der Spitze eines kommunalen Amtes zu stehen, sei keine leichte Aufgabe, sagte Prögler. Böhm habe das vorbildlich gemeistert: kompetent und bürgernah „Der Name Böhm genießt einen überaus guten Ruf.“ Schlaglichtartig erinnerte Prögler an   Projekte, die Böhm verwaltungstechnisch begleitet habe. Er sei immer ein Teamplayer gewesen, der offenen, ehrlichen und vertrauensvollen Umgang mit seinen Kollegen pflegte, attestierte Prögler.


Mit seinem Eintritt in den Ruhestand hinterlasse Böhm eine große Lücke im Verwaltungsapparat der VG, auch wenn er seinen   Nachfolger Hans Braun   „absolut kollegial und hilfsbereit“ mit vielen praktischen Ratschlägen  eingearbeitet habe.  Böhms umfangreiches Wissen werde   fehlen; ebenso seine Fähigkeit, in kritischen Situationen gelassen zu blieben und dabei den Humor zu behalten. Böhm sei der richtige Mann am richtigen Platz gewesen.  „Servus Willi, mach’s gut.“


Als Geschäftsstellenleiter, nach dem sich „andere die Finger abschlecken“, bezeichnete Treffelsteins Bürgermeister Helmut Heumann Willi Böhm.  „Einen besseren Amtsleiter hätten wir uns nicht wünschen können.“ Um den Anwesenden ein Bild von Böhms Arbeitsweise zu zeichnen, hat sich Heumann für jeden Buchstaben von Böhms Namen Attribute überlegt. So nannte er Eigenschaften wie hilfsbereit, willensstark und integer, aber auch herzlich, einsatzbereit und loyal. Auch in Treffelstein habe Böhm etliche Projekte verwaltungstechnisch mitbegleitet. Heumann attestierte ihm eine   präzise und zielorientierte Arbeitsweise. Er schätze Böhm nicht nur als hervorragenden Ratgeber, sondern auch dessen Ehrlich- und Geradlinigkeit.  „Willi, du wirst uns fehlen!“


Auch Böhms Nachfolger Hans Braun wollte sich bedanken, im Namen der Kollegen, aber auch persönlich. Der „Neue“ im Tiefenbacher Rathaus bezeichnete Böhms Arbeit als anerkennenswert. Böhm habe ein bestens bestelltes Feld hinterlassen. „Danke, Willi.“


Als besondere Ehre durfte sich Böhm, nachdem er etliche Geschenke erhalten hatte, in die Goldenen Bücher der Gemeinden Treffelstein und Tiefenbach eintragen. Eine gebührende Anerkennung für Böhms Leistungen. Für einen Teamplayer, der die positive Entwicklung beider Gemeinden maßgeblich mitgeprägt hat.   


Beruflicher Werdegang


1. September 1972 bis 30. Juni 1974 Verwaltungspraktikant/Dienstanfänger beim Freistaat Bayern; 1. Juli bis 31. August 1974 Wehrdienst; 1. September 1974 bis 30. November 1978 Beamter auf  Widerruf beim Freistaat Bayern; 1. Dezember 1978 bis  30. September 1984 Beamter beim Freistaat Bayern;  1. Oktober 1984 bis 31. Mai 2019 Beamter bei der Verwaltungsgemeinschaft Tiefenbach.


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