Heimat der Flussperlmuschel

Der Biberbach soll wieder die Heimat der Flussperlmuschel werden und für eine bessere Wasserqualität jetzt ein ganzes Bündel an Maßnahmen sorgen

Heimat der Flussperlmuschel

Ort
Biberbach

Veranstalter
Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten

Termine
Mo, 05.02.2018

Der Biberbach soll wieder die Heimat der Flussperlmuschel werden und für eine bessere Wasserqualität jetzt ein ganzes Bündel an Maßnahmen sorgen. Den Biberbach als Referenzobjekt hat sich das Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten ausgesucht und für eine umfassende Information alle 66 Anrainer zum Gasthaus Russenbräu eingeladen. Konrad Grießbeck vom Amt in Cham konnte mit gut 60 Anwesenden, fast alle eingeladenen Landwirte, begrüßen und stellte die Referenten des Abends vor. Bürgermeister Helmut Heumann aus Treffelstein, im Gebiet der Gemeinde Treffelstein fließt der Biberbach größtenteils. Dr. Jörg Brandner vom Wasserwirtschaftsamt Regensburg und Eva Spießl-Mayr, Wasserberaterin für die Region.


Bürgermeister Heumann berichtete von den bereits langjährigen Bemühungen, die Wasserqualität im Biberbach zu steigern um der Flussperlmuschel das Überleben zu sichern. Nach wie vor stellt der Sedimenteintrag ein großes Problem dar. Außerdem hat sich der Signalkrebs als Schädling der einheimischen Flussperlmuschel stark verbreitet. In Studien wurde auf 100 Meter Bachlauf über 1000 Signalkrebse nachgewiesen. Die Gemeinde Treffelstein unterstütze die Vorhaben nach Kräften und laut Heumann sollten dies die Landwirte ebenso tun. Nun bekam Josef Wutz als Bezirkspräsident des Bayerischen Bauernverbandes die Gelegenheit, Stellung zu nehmen. Wutz erinnerte sich. In seiner Kindheit sei der Biberbach übervoll mit Muschel gewesen, der Rückgang habe sicher mannigfaltige Ursachen. Die Gegenmaßnahmen, welche nun mit finanziellem Ausgleich gefördert werden, gilt es zu unterstützen. Denn sonst drohen Verordnungen ohne Ausgleich.


Die wissenschaftliche Begleitung und Arbeitsgrundlage erklärte nun Dr. Jörg Brandner vom Wasserwirtschaftsamt. Die Gewässer in Bayern werden in vier Qualitätsbereichen mit je fünf Stufen bewertet und katalogisiert. Der Biberbach schneidet dabei unterschiedlich ab und im Bereich Nährstoff- und Bodeneintrag sind hier dringend Verbesserungen nötig und möglich. Die Landwirtschaft kann hier durch eine gewässerschonende Bewirtschaftung sehr viel dazu beitragen. Über mögliche Fördersysteme in diesem Bereich informierte  Wasserberaterin Spießl-Mayr. Das sogenannte Kulturlandschaftsprogramm 2018 (Kulap) beinhaltet dabei eine Fülle von Maßnahmen, die alle auf den Gewässerschutz abgestimmt sind. Angefangen von der Umwandlung von Ackerflächen zu Grünland im Uferbereich von Gewässern über extensive Nutzung bis zur Mulchsaat werden dem Landwirt Entschädigungen für einen entgangenen Ertrag dieser Flächen angeboten. Selbst Flächen, die nicht im Uferbereich angrenzen, sind hier nicht ausgenommen und können gefördert werden. Durch mehrere Kombinationsmöglichkeiten stehen dem Landwirt bis zu 720 Euro je Hektar zur Verfügung. Hier bietet das Landwirtschaftsamt gerne persönliche Beratungen an. In einer Zusammenfassung ging Grießbeck anhand sehr aussagekräftiger Fotos auf die Problematik der Bodenerosion ein. Jedem Landwirt sollte sein wertvoller Mutterboden den nötigen Schutz wert sein und je weniger Sedimente in die Gewässer gelangen, umso besser ist es um die Wasserqualität bestellt. Wenn die Flussperlmuschel im Biberbach noch eine Überlebenschance haben soll, dann sind hier vor allem die Landwirte gefordert. Zum Nährstoffeintrag trägt auch eine übermäßige oder nicht angepasste Düngung bei. Die erst im Dezember 2017 verabschiedete neue Düngeverordnung sieht die Nährstoffeffizienz im Vordergrund der Maßnahmen. Dazu tragen die bekannten Sperrfristen der Ausbringung bei, aber genauso eine gewissenhafte Düngeplanung. Die Nährstoffe in Gülle oder Mist sollen ja der Pflanze dienen und nicht ungenutzt fortgeschwemmt werden. Nach einigen Fragen über die Problematik mit den vermehrten Schäden durch die Biber in  diesem Bach dankte Grießbeck für die Aufmerksamkeit und für den Besuch.

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